Text: Andrea Lindner
Es ist noch früh am Morgen. Aber in der Privatschule Pindl mitten in Regensburg sind bereits über 750 Schüler fleißig beim Lernen. Anina, Marlene und Maximilian hätten eigentlich gerade Unterricht, aber um von ihren Gewinner-Bildern des Wettbewerbs „jugend creativ“ der Volksbanken und Raiffeisenbanken zu erzählen, haben sie kurz Zeit. So sitzen sie in dem großräumigen Kunstsaal der Schule. Die Kunstlehrerin Frau Westerboer ist auch dabei.
Foto: Benedikt Gradl
Auf dem Tisch sind die Kunstwerke der Schüler ausgebreitet, mit denen sie beim 43. Internationalen Jugendwettbewerb „jugend creativ“ gewannen. „Zu Beginn des Projekts hätte ich wirklich nicht gedacht, dass so tolle Bilder dabei entstehen können“, meint Frau Westerboer, die den Wettbewerb an der Schule koordiniert: „Aber jetzt bin ich wirklich begeistert.“
„Ja, wir Schüler auch. Wir hätten das nie gedacht, da wir den Materialdruck alle zum ersten Mal ausprobiert haben. Es war eine tolle Erfahrung“, sagt Maximilian. „Wir hatten alle das gleiche Thema, aber unsere Bilder sind trotzdem ganz unterschiedlich geworden. Jeder konnte seine eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen“, fügt Anina hinzu.
Wie funktioniert so ein Materialdruck?
Marlene erklärt den Materialdruck: „Wir haben zuerst mit Schwämmen den grün-blauen Hintergrund gedruckt, dann mit echten Gräsern und Blättern unser Bild gestaltet.“ Anina meint außerdem, dass es besonders schwer war, dicke Gräser aufs Papier zu drucken: „Wir haben die Gräser bemalt, sie auf das Blatt gelegt und dann mit einer Walze fest gedrückt. Bei Blättern war das natürlich einfacher.“ Eine weitere Herausforderung für die Schüler: sie hatten nur drei oder vier Farben, den Rest mussten sie sich selbst mischen. Aber nur so konnten die vielen unterschiedlichen Farbnuancen entstehen. „So wirkt unsere Wiese viel realistischer. In der Natur gibt es schließlich auch nicht nur ein Grün“, meint Maximilian.
Und der 3D-Effekt? Wie bekommt man das mit den paar Blättern und Gräsern so gut hin? „Das war nicht einfach. Es war schwer, einen guten hell-dunkel Effekt hinzubekommen, damit diese Räumlichkeit im Bild entstehen kann. Der Vordergrund ist dunkel, der Hintergrund wird immer verschwommener und heller“, erklärt Maximilian. Wahrscheinlich haben die Schüler auch deswegen so lange an ihren Kunstwerken gesessen – acht Wochen, wie sie erzählen. „Das war schon sehr knapp, mit überlegen, kreieren, umsetzten – dann kommt irgendwann Weihnachten – schließlich mussten wir die Bilder rechtzeitig fertig haben“, sagt Frau Westerboer.
Aber die Klasse hat es 2013 rechtzeitig geschafft und wird es auch dieses Jahr wieder rechtzeitig schaffen. „Die Bilder für den Wettbewerb zu gestalten hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir dieses Jahr gleich wieder mit dabei sind“, schwärmt Marlene. „Es ist einfach eine tolle Möglichkeit Feedback zu bekommen – nicht nur von den Eltern. Das ist ein großer Ansporn, sich besonders anzustrengen“, sagt Maximilian. Außerdem gibt es beim Wettbewerb „jugend creativ“ tolle Preise: Anina hat letztes Jahr eine Laptoptasche gewonnen. Natürlich ist das nicht die Hauptmotivation, wie die Schüler betonen.
Träume sind das Thema 2014
Dieses Jahr malt die Klasse Traumbilder. Und sie haben wieder gute Ideen. Auf den Tischen liegt zum Beispiel eine Traumwelt in einer kleinen Schneekugel oder einen Adler, der in einer Weltkugel schwebt. Max erklärt, dass die Klasse das neue Thema von Anfang an super fand: „Träume sind toll. Und in der Schule geht es normalerweise viel zu selten darum. Durch das Bild konnten wir uns alle mit unseren Wünschen und Träumen beschäftigen.“
Auch Frau Westerboer kann nur Positives vom Wettbewerb berichten: „Meine Klassen nehmen immer begeistert am Wettbewerb teil – die Themen sind jedes Jahr super. So fällt es mir nie schwer, die Schüler zu motivieren. Das Thema Traum gefällt mir besonders gut, es entstehen so viele wundervolle und magische Bilder.“