Unsere Traumwelten sind farbenreich und vielseitig, doch sie schlummern in unserem Kopf. Es ist schwer, alles, was uns vorschwebt, auf ein Papier zu bringen. Es gibt aber viele Techniken, die dir helfen, deine Eigenlandschaften und Phantasiewelten auf das Papier zu zaubern. Beim Zeichnen, Malen und Gestalten sind dir keine Grenzen gesetzt. Ich male selbst gerne und will dir zunächst die Welt der Stifte offenbaren.

Text und Illustration: Marie Heinrichs

Zeichnung: Marie Heinrichs

Stifte sind unsere täglichen Begleiter. Es gibt sie in allen Farben, Formen und Breiten. Und aus diesem Grund können sie dir auf unterschiedliche Weise behilflich sein.

Der Klassiker für jeden Anfang – der Bleistift

Die Mine eines Bleistiftes besteht aus einem Graphit-Ton-Gemisch. Es können damit also Bilder in schwarz-weiß oder Grauschattierungen entstehen. Verschiedene sogenannte Härtegrade dieser Mine zwischen 9B und 9H erzeugen unterschiedliche Grautöne. Dabei ist B sehr weich und damit tiefschwarz, während H-Stärken für eine harte Mine mit einem hellen Grauton stehen. Für das Zeichnen eignen sich die B-Stifte besser, da sie mehr Kontraste schaffen können und gut verwischbar sind.

Eine Schraffur – das sind eng beieinander liegende, parallel gezeichnete Linien – hilft dir, Schatten zu erzeugen. Wischt man abschließend noch vorsichtig über die Zeichnung wird der Übergang weicher.

Mit einem Bleistift können sehr detailreiche Arbeiten und Welten geschaffen werden; ob nun kleine Elfen oder düstere Bäume. Besonders hilfreich ist er für mich, um kleine Vorskizzen zu machen, damit ich ausprobieren kann, was ich eigentlich zeichnen möchte. Zudem kann alles mit dem Radiergummi nach Belieben korrigiert werden.

Für eine bunte Traumwelt – bunte Stifte

Von grasgrün bis himmelblau und blutrot; Buntstifte gibt es in allen Farben, als Holzstift, Filzstift oder Fineliner. Sie sind deswegen auch für besonders farbintensive Phantasiebilder geeignet.

Holzbuntstifte ähneln dem Bleistift ein wenig. Wenn du den Stift schräg hältst und mit einer breiten Fläche der Mine hin und her wedelst, entsteht eine gleichmäßige Fläche. Um Schatten und dunklere Ecken zu malen, drücke ich einfach ein bisschen fester auf, sodass die Farbe intensiver leuchtet.

Um einen möglichst dreidimensionalen Eindruck zu gewinnen, gilt die Regel: Deine Zeichnungen sollten je weiter vorne im Bild dunkler und detailreicher sein. Je weiter hinten, desto heller die Farbe und ungenauer und kleiner die Gegenstände. Ich nutze Holzstifte gerne, um meine Vorzeichnungen auszumalen oder um Hintergründe zu gestalten.

Filzstifte und Fineliner können keine sanften Farbübergänge aufzeichnen, aber dafür strahlt die Farbe umso intensiver und Umrisslinien sind stark und kontrastreich. Stellst du dir eine große Bücherwand vor, kann jedes einzelne Buch besonders hervorgehoben werden. Das Zeichnen erfordert allerdings ein bisschen mehr Übung. Eine Schraffur hilft dir wieder, um Schatten zu erzeugen. Besonders interessant wird dein Bild meiner Ansicht nach damit, wenn du es mit vielen kleinen Details ausstattest.

Natürlich gibt es weitaus mehr als Stifte. Mit Pinsel, Farbe und Wasser stehen euch weitere kreative Gestaltungsmethoden zur Verfügung. Aber dazu im nächsten Teil mehr…