Du kannst (nicht) auf mich zählen
Amir wächst in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, in einer wohlhabenden Familie auf und schließt eine Freundschaft mit Hassan, dem Sohn des Hausdieners. Hassan bewundert Amir, da er beispielsweise lesen und schreiben kann und in seinen Augen auch sehr aufrichtig ist. Hassan gesteht sogar Taten, die eigentlich Amir begangen hat. Eines Tages nehmen die beiden an einem Wettkampf für Papierdrachen teil, wobei Hassan von einem älteren und kräftigeren Jungen zusammengeschlagen und missbraucht wird. Amir beobachtet das Ganze, ist aber zu feige, seinem Freund zu helfen. Aus Scham jubelt er Hassan später einen Diebstahl unter, sodass dieser aus dem Haus gejagt wird und Amir ihm nicht mehr gegenübertreten muss. In dem Roman „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini finden wir eine sehr einseitige Freundschaft vor. Während der eine alles für seinen Freund tun würde, untersagt dieser ihm sogar in einer Notsituation seine Hilfe.
Ausgespielt
Troy ist Kapitän des Basketballteams, Gabriella Mitglied im Wissenschaftsclub. Gemeinsam wollen die beiden an einem Casting für ein Musical teilnehmen. Aus Angst, die Teilnahme an dem Casting könnte sowohl das Basketballteam als auch den Wissenschaftsclub schwächen, versuchen ihre Freunde und Teamkollegen die beiden gegeneinander auszuspielen, damit sie das Casting absagen. Die Mitstreiterin und Konkurrentin Sharpay will ihre Chancen auf die Musicalrolle erhöhen und beschließt, sowohl das Basketballturnier als auch den akademischen Zehnkampf des Wissenschaftsclubs auf den Termin der Castingshow zu legen. Schlussendlich sorgen ein paar andere Freunde dafür, dass Troy und Gabriella doch noch teilnehmen können und die beiden bekommen die Musicalrollen. In dem Film „High School Musical“ wird deutlich, dass falsche Freunde einem viele Steine in den Weg legen können, weil ihnen ihre eigenen Ziele immer am wichtigsten sind. Aber glücklicherweise sind ja solche „Freunde“ die Ausnahme.
Ein langer Weg voller Intrigen
Als der „eine Ring“ eine zu große Last für Bilbo Beutlin wird, hinterlässt er diesen seinem Neffen Frodo. Da der Ring nicht in seiner Heimat, dem Auenland, bleiben kann, macht sich Frodo auf den Weg zu dem Schicksalsberg, um den Ring im Feuer des Berges zu vernichten. Gollum, ein Ex-Besitzer des Herrscherrings, möchte diesen unbedingt wieder an sich nehmen und täuscht Frodo die Freundschaft vor. Er hilft ihm, den Weg zum Feuer zu finden, wobei er ihn immer wieder in Fallen lockt und versucht, den Ring zu stehlen. Schlussendlich beißt Gollum Frodos Finger samt Ring ab und fällt mit ihm ins Feuer. Geblendet von seiner Gier und seinem Verlangen, hinterging er Frodo immer wieder und bekommt am Ende das, worauf er die ganze Zeit gewartet hat. Der weltweit bekannte Roman „Der Herr der Ringe“ zeigt ein gutes Beispiel dafür, dass eine Freundschaft nicht erst bestehen und gebrochen werden muss, um falsch zu sein. Sie kann auch von Anfang an egoistisch und zweckgebunden aufgebaut werden.
Ausgebeutet
Der Baum – und das Zuhause – der kleinen Streifenhörnchen Alvin, Simon und Theodore wird gefällt und im Foyer der Plattenfirma „Jett Records“ platziert. Dave, ein erfolgreicher Songschreiber und Angestellter bei der Plattenfirma, entdeckt die drei in seinem Muffinkorb und staunt über ihr Gesangstalent. Schnell werden die kleinen Nager bekannt. Ian, der Produzent der Plattenfirma, versucht die drei für sich zu gewinnen, indem er sie mit Geld und Geschenken zu sich lockt. Letztendlich benutzt er sie aber nur, um das große Geld zu machen und gaukelt ihnen seine Freundschaft vor. „Alvin und die Chipmunks“ ist nicht nur ein lustiger Film für die ganze Familie, sondern zeigt auch, dass man durch Naivität sehr schnell an falsche Freunde gerät. Ian benutzt die Streifenhörnchen als Karriere-Booster. Als Alvin, Simon und Theodore wieder zu Dave zurückkehren, versucht Ian, sie sogar durch andere Streifenhörnchen zu ersetzen. Enttäuscht muss er feststellen, dass man die drei singenden Streifenhörnchen nicht einfach so austauschen kann. Was lernen wir also? Richtige Freundschaft kann man nicht kaufen!
Text: Lou A. Godvliet