Die beste Freundin, oder der beste Freund, ist jemand, mit dem wir alles teilen – unsere Zeit, gemeinsame Erinnerungen, das letzte Kaugummi und unsere tiefsten Geheimnisse. Ideengeberin Lou hat für euch eine Liste von verschiedenen – und durchaus bekannten – besten Freunden zusammengestellt.

Freunde für immer 

Das Einzige, was der kleine Bär aus unserer Kindheit noch mehr liebt als seinen Honig, sind seine Freunde. Die Rede ist von Winnie Puuh. Gemeinsam mit Ferkel erlebt er einige Abenteuer, manche angsteinflößend, andere herausfordernd – letztendlich halten die beiden aber immer zusammen. „Wir bleiben für immer Freunde, oder nicht, Puuh?“, fragt Ferkel. „Noch länger“, antwortet Puuh. Die amerikanische Zeichentrickserie bringt uns von Anfang an bei, was Freundschaft bedeutet. „Ein Freund ist eins der schönsten Dinge, die du haben kannst und eins der besten Dinge, die du sein kannst“, heißt es dort.  Wichtig ist dabei, dass jeder einzigartig ist und genau das uns auszeichnet. Ein Bär, ein Ferkel, ein Tiger, ein Hase und ein Esel akzeptieren und lieben sich. Freundschaft wird bei Winnie Puuh ganz klar als eine Form der Liebe und Fürsorge dargestellt und zeigt uns, dass echte Freundschaft eine tiefe Verbundenheit ohne Grenzen ist.

Ein unzertrennliches Trio

Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley, die drei Hauptfiguren der Fantasy-Reihe „Harry Potter“ von Joanne K. Rowling, sind fast jedem ein Begriff. Doch Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint – die Schauspieler dieser Film-Charaktere – sind auch im wahren Leben mehr als nur gute Freunde. Die über zehn Jahre dauernden Dreharbeiten haben die drei, die damals noch Kinder waren, zusammengeschweißt. Ihre Wege trennten sich erst nach dem Abschluss des letzten Films: Daniel Radcliffe widmet sich weiter seiner Schauspielkarriere, Emma Watson vertritt in ihrer neuen Rolle als UN-Sonderbotschafterin Frauenrechte und geschlechtliche Gleichberechtigung und Rupert Grint fährt mit einem Eiswagen herum und verteilt kostenlose Eiscreme an Kinder. Befreundet sind sie nach wie vor. Manchmal sind es eben auch besondere Umstände oder Situationen, aus denen Freundschaften entstehen, die dann ein Leben lang halten.

Ziemlich Beste Freunde

Die gleichnamige Filmkomödie aus Frankreich lief 2011 in den Kinos und berührte viele Zuschauer. Der Film handelt von einer wahren Begebenheit: einer Freundschaft zwischen dem isolierten und wohlhabenden Philippe und seinem langjährigen Pflegehelfer Driss. Philippe hatte einen Unfall und ist seither querschnittsgelähmt. Driss, der aufgrund eines Raubüberfalls sechs Monate in Haft verbrachte, bewirbt sich nur auf die Pflegestelle, um dem Arbeitsamt eine Absage vorlegen zu können und somit finanzielle Unterstützung zu erhalten. Philippe ist jedoch angetan von Driss` Humor und seiner Art, Philippe auf Augenhöhe zu begegnen. Mitleid, von dem er genervt ist, erfährt er von Driss nicht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine außergewöhnliche Freundschaft, die bei beiden neuen Lebensmut weckt. Der Film zeigt, dass jeder Mensch seine Fehler hat, aber vielleicht wegen diesen ein umso besserer Freund sein kann.

Durch Dick und Dünn

Immer gut gelaunt und motiviert verbringt der gelbe Schwamm namens SpongeBob in den Tiefen des Meeres seine Zeit am liebsten mit seinem Freund Patrick, einem Seestern. Die Liste der – manchmal dämlichen, aber immer kreativen – Einfälle der beiden Meeresbewohner ist unendlich lang. Gemeinsam singen die beiden: „F steht für Freunde, die was unternehmen, U steht für uns, dich und mich, N steht für endlich haben wir mal Spaß!“ Ganz gleich was geschieht, SpongeBob bringt den Kindern bei, dass wir uns immer auf unsere Freunde verlassen können und niemand außen vorgelassen wird. Geheimnisse werden treu bewahrt und wenn der eine sich bloßstellt, leistet der andere ihm einfach Gesellschaft. Schlussendlich steckt hinter den lustig animierten Szenen immer eine wichtige Botschaft, die uns nicht nur in bestimmten Lebenssituationen weiterhilft, sondern auch lehrt, wie wichtig ein guter Freund ist  und dass man zu zweit die ganze Welt entdecken kann.

Ohne Vorurteile

„Der Junge im gestreiften Pyjama“ ist ein Roman von John Boyne, welcher 2008 auch verfilmt wurde. Er handelt von dem neunjährigen Bruno, Sohn eines SS-Offiziers im Dritten Reich, welcher sich eines Tages ahnungslos mit dem kleinen Schmuel anfreundet – einem Jungen, der im Konzentrationslager Ausschwitz gefangen ist. Schmuel lebt im Lager hinter dem Zaun, Bruno in einem Haus davor. Zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft und sie verabreden sich täglich zu einem Treffen am Zaun. Als Schmuel seinen Vater plötzlich nicht mehr finden kann, will Bruno ihm bei der Suche helfen. Schmuel besorgt Bruno einen „gestreiften Pyjama“, einen, wie er ihn auch tragen muss. Auf der Suche nach Schmuels Vater werden die beiden von Soldaten in eine Gaskammer geführt. Brunos Vater realisiert erst lange Zeit später, was geschehen ist. Die Freundschaft der beiden Jungen ist unschuldig und pur. Sie verstehen nicht, was um sie herum passiert. Sie haben keinerlei Vorurteile und werden einfach Freunde. Auch wenn, oder vielleicht gerade weil, diese Freundschaftsgeschichte in einer Tragödie endet, zeigt sie uns, dass echte Freundschaft keine Klassen, Rassen, Grenzen oder Zäune kennt.

Text: Lou A. Godvliet