Benjamin Blümchen und der junge Otto, Meister Eder und sein Pumuckl – immer passt wer auf uns auf, und weiß, wie es uns geht. In Büchern, im Fernsehen und im Internet werden Freundschaften immer wieder auf die Probe gestellt. Schön, wenn sich am Ende alle wieder vertragen. Denn dafür sind Freunde nun einmal geschaffen. Von diesen drei fiktiven Freundespaaren können wir sicherlich noch was lernen.

Benjamin Blümchen und Otto: Elefantöse Harmonie

Benjamin ist eigentlich ein ganz normaler Elefant. Er ist gutmütig und, na gut, er kann sprechen. Er wohnt im Neustädter Zoo, mitten auf der großen Zoowiese. Und weil die gleich am Eingang liegt, kommen ganz viele Kinder zuerst zu Benjamin. Otto zum Beispiel, ein liebenswürdiger Junge. Er und Benjamin sind unzertrennlich. Otto besucht Benjamin häufig im Zoo. Für Benjamin ist Otto nicht bloß ein Kind, so wie Benjamin für Otto nicht bloß ein sprechender Elefant ist. Die Freundschaft der beiden ist oft sehr harmonisch. Sie ist frei von Missgunst und Neid. Otto hält stets zu Benjamin und kritisiert ihn, wenn er Mist baut. Die Beziehung zwischen den beiden ist so harmonisch, dass ihr – wenn ihr eure alten Hörspielkassetten nach der Vorlage von Elfie Donnelly herauskramt – nie irgendwelchen Gossip über das Leben im fiktiven Ort Neustadt von den beiden erfahrt. Ihre Abenteuer holen sich die beiden nicht, indem sie schlecht über andere reden. Benjamin und Otto sind immer füreinander da. Otto erklärt Benjamin oft Dinge, die für ihn als Elefanten fremd sind. Als Otto krank ist, kümmert sich Benjamin dagegen hingebungsvoll um ihn: er macht ihm Wadenwickel. So viel Harmonie ist selten.

Meister Eder und sein Pumuckl: Hurra, hurra!

Freunde müssen einander verzeihen. Sie können einander mal aus dem Weg gehen, das ist okay. Sie müssen die Eigenheiten des anderen aushalten, okay. Aber was wäre eine Freundschaft ohne den „Schwamm drüber“ am Ende eines Konflikts? Mit seinem gutmütigen Charakter beweist Meister Eder in den Erzählungen von Ellis Kaut stets aufs Neue, dass er dem Schabernack seines Hauskobolds Pumuckl zum Trotz die Liebe zu Pumuckl aufrechterhalten kann. Welche Episode zeigt das deutlicher als „Der große Krach (und seine Folgen)“, in dem Meister Eder die Streiche seines Freundes einmal zu weit gehen – und er ihn kurzerhand vor die Tür setzt. Zerknirscht folgt der Kobold dem Mechanikermeister Schmitt, den er draußen getroffen hat. Während Meister Eder daheim ist und kaum die Ruhe aushält, geht bei Schmitt alles drunter und drüber. Pumuckl sei Dank. Als Schmitt am nächsten Tag aufgeregt in der Kneipe von den mysteriösen Missgeschicken in seiner Werkstatt erzählt, ist Meister Eder gleich klar: Das kann nur Pumuckl gewesen sein! Der Kobold, den er so vermisst. Einander aus dem Weg gehen, das ist okay. Aber was wäre eine Freundschaft ohne den „Schwamm drüber“ am Ende eines Konflikts? Pumuckl wohnt jetzt wieder bei seinem Meister Eder.

Harry, Hermine und Ron: Magische Freundschaft

Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley können sich vom ersten Moment an – nicht leiden. Hermine ist superzickig, arrogant und weiß immer alles besser. Ron ist vielleicht ein bisschen verpeilt, aber in Hermine haben Harry und er eine gemeinsame Rivalin gefunden. Bis sie sich in Hogwarts, dem Internat für angehende Zauberer, näherkommen. Gefährliche Situationen schweißen sie zusammen: Im Kampf gegen dunkle Mächte, blöde Lehrer, feuerspuckende Drachen und düstere Gestalten der Geschichte der Zauberwelt sind sie aufeinander angewiesen. Jeder bringt etwas mit in ihre Dreierbeziehung: Harry bewahrt in den feurigsten Situationen einen kühlen Kopf, Hermine rettet die Jungs immer wieder mit ihrer Intelligenz aus den verzwicktesten Momenten und Ron sorgt immer dann für Stimmung, wenn die Laune ihren Tiefpunkt erreicht hat. Kein Wunder, dass die drei bisher alle 8 Episoden der Autorin Joanne Rowling überstanden haben (Teil 8 „Harry Potter und das verwunschene Kind“ erschien 2016, Anm. d. Red.).

Geschichten sind nur Geschichten? Nein – denn Freundschaften, wie wir sie aus Büchern, aus dem Fernsehen und dem Internet kennen, die gibt es auch in echt. Hast du auch einen Benjamin, der sich manchmal um dich kümmert? Einen Meister Eder, der auf dich aufpasst und dir Geborgenheit spendet? Eins ist wohl klar: Freundschaft ist… bunt!

In der 47. Wettbewerbsrunde von „jugend creativ“ wollen wir das zum Thema machen. Bis zum 24. Februar 2017 (in Bayern gilt der 3. Februar 2017 als Teilnahmeschluss) könnt ihr helfen, mit bunten Bild- und Filmbeiträgen Ordnung ins Definitionschaos zu bringen – und Gewinne absahnen. Infos auf dieser Website.

Text: Gustav Beyer