Schon die großen Künstler besaßen dieses Werkzeug: den Pinsel. Ob auf dem Papier oder auf einer Leinwand, für ein geheimnisvolles Gemälde oder für eine reich verzierte Wand. Der Pinsel dient uns seit einer halben Ewigkeit auf ganz unterschiedliche Weise.

Text und Illustration: Marie Heinrichs

Illustration: Marie Heinrichs

Pinsel gibt es in den verschiedensten Ausführungen: Sie unterscheiden sich in ihrer Dicke, Breite, Farbaufnahmefähigkeit und dem Pinselhaar. Es gibt zum Beispiel Pinsel mit sehr borstigem und rauem Schweinehaar, die sehr viel Farbe aufnehmen können. Auf der anderen Seite solche mit Kunsthaarfaser, die weich und fein sind. Zusätzlich zu den Pinselarten, wie etwa Fächerpinsel, runde Pinsel oder flache Pinsel, definieren sie sich durch verschiedene Breiten. Während 2 ganz dünn und fein ist, beschreibt 22 einen breiteren und größeren Pinsel. Ich verwende die großen Sorten gerne für das Malen eines Himmels oder eines schillernden Sees. Lichtreflexe entstehen, wenn an diesen Stellen das Papier weiß gelassen wird.

Aber ein Pinsel allein reicht nicht aus: Du benötigst die passenden Farben.

Einfach und schnell – die Wasserfarbe

Wasserfarbe ist nicht teuer und du kannst sehr viel damit machen. Nimm dir einen Pinsel in die Hand und ein bisschen Wasser – und schon kann es losgehen. Gerne vermische ich die Farben, um meine eigenen Vorstellungen genauer abzubilden. Die Farbe wirkt mit viel Wasser blasser, mit weniger sehr stark. Nimmst du einen borstigen Pinsel und wenig Wasser, können grobe Strukturen einer Wiese entstehen. Oder du mischst die Farbe mit besonders viel Wasser und spritzt mit dem Pinsel Farbpunkte als kleine Farbexplosion auf das Bild. Möchte ich etwas ganz genau darstellen, dann schneide ich die Form als Schablone aus und tupfe vorsichtig die Farbe auf das Blatt.

Der Allrounder – die Acrylfarbe

Acrylfarbe ist ein wenig teurer und das Papier muss dicker sein, aber du kannst nahezu alles damit machen. Du kannst damit wässrig arbeiten wie bei Aquarellen oder die Farbe satt auftragen, wodurch sie leuchtend-bunt wird. Es gibt eine riesige Auswahl kräftiger Farben. Ich vermische sie oft direkt auf dem Papier oder übermale einfach Teile, die mir nicht so gut gefallen. Für ein leuchtend gelbes Rapsfeld ist ein getupfter Pinselauftrag sinnvoll. Du kannst aber auch einen Schwamm aus der Küche nehmen und damit die Farbe großflächig auftragen. Die Farbe ist vorher heller als später auf dem getrockneten Bild. Bei den Wasserfarben ist es umgekehrt.

Malen wie die ganz großen Künstler

Das Malen mit Ölfarbe hat einige Vorteile, aber auch Nachteile. Sie kennzeichnet sich vor allem durch ihre hohe Deckkraft aus und die Farbkonsistenz ist cremiger als die von Acrylfarbe. Es dauert zudem sehr lange, bis die Farbe getrocknet ist. Ich mache mir das immer zu Nutzen, um gleichmäßige Farbübergänge zu malen, da ich dadurch genug Zeit habe, die verschiedenen Farben zu vermischen. Ein kleiner Nachteil ist der starke Geruch und der Preis. Eine Tube gibt es meistens erst ab 4 Euro.

Nicht vergessen: Immer schön reinigen! Das ist besonders bei Acryl- und Ölfarbe sehr wichtig, da sie sich, nachdem sie getrocknet ist, nicht mehr rauswaschen lässt.

Soviel zum Thema Pinsel, Farbe und Wasser. Im letzten Teil will ich euch noch ein paar ganz andere Techniken vorstellen, mit denen ihr ein „Traumbild“ erzeugen könnt.