Neben den Klassikern, wie Stift und Pinsel, gibt es alternative, modernere Techniken, die dir noch einmal ganz andere Möglichkeiten schaffen und meiner Meinung nach nicht so viel Übung erfordern.

Text und Illustration: Marie Heinrichs

Ein blauer Farbenspaß – die Tinte

Was wir normalerweise nur als ein Schreibwerkzeug kennen – in Kugelschreibern oder als Tintenpatrone in unserem Füller – kann auch wunderbar als ein Zeichen- und Malwerkzeug verwendet werden. Mit einer Feder können feine blaue Linien gezeichnet werden. Vermischt man die Tinte ein bisschen mit Wasser oder führt Wasser auf das Blatt, so entstehen verwunschene Formen und blaue Farbflächen. Farbkleckse funktionieren besonders gut, wenn du die Tinte direkt aus der Patrone schüttelst.

Illustration: Marie Heinrichs

Träume aus der Realität – das Foto

Ein Foto bildet in der Regel die Realität ab. Aber mit Verkleidungen und skurrilen Landschaften können auch Traumwelten beschrieben werden. Schnapp dir eine Kamera und probiere es einmal aus. Such dir ein besonders altes Haus in deiner Gegend, eine Wiese am Fluss, wo der Nebel aus den Gräsern emporsteigt. Du kannst alles, was du in deinem Kopf hast, nachstellen und es wird im Unterschied zu den Stift-Techniken realer aussehen, obwohl es nachgestellt ist. Ich nehme Fotos auch als Hintergrund und zeichne die restlichen Objekte mit einem Kugelschreiber darauf oder übermale Stellen einfach mit Acrylfarbe. Ein Nachteil ist, dass das Foto vorher entwickelt oder ausgedruckt werden muss.

Chaos neu ordnen – die Collage

Ob Zeitschriften, alte Fotos, Zeichnungen, Skizzen, Verpackungsüberreste, verschiedenartiges und -farbiges Papier. Bei einer Collage kannst du alles, was dir in die Quere kommt, auseinander schneiden und wieder übereinander kleben. Durch die neue Kombination der Materialien vermischt sich das Vorherige zu einem ganz neuen Bild. Und schneller als du denkst, hat ein Tier einen Menschenkopf.

Aktion im Freien – die Sprühfarbe

Wenn wir durch die Stadt streifen, entdecken wir hier und da ein Graffiti an der Wand. Was sonst an Häuserwänden sichtbar wird, kann aber auch auf einem Blatt Papier angewendet werden. Das Papier sollte hierfür ein bisschen fester und dicker sein, da die Sprühfarbe beim Auftragen noch feucht ist. Das Arbeiten mit Spraydosen, macht mir besonders viel Spaß, bedarf aber auch einer bestimmten Vorsicht. Du musst im Freien arbeiten und solltest Kleidung tragen, die du im Notfall in den Müll schmeißen kannst. Mit einer gut durchgeschüttelten Spraydose kannst du dann freihand einfach drauf lossprühen oder zum Beispiel eine kleine Schablone mit Sternen oder Schriftzügen ausschneiden und anlegen. Dabei gilt: Jede näher am Bild, desto dichter die Farbe.

Diese Liste kann natürlich noch ewig fortgeführt werden. Oder du kannst auch einfach die einzelnen Methoden frei kombinieren. Aber genug geredet. Schnapp dir deinen Pinsel, Bleistift oder deine Wasserfarben und los geht’s!