von Sabine Winkler
Ob ihr es glaubt oder nicht, so ziemlich alles um uns beeinflusst direkt oder indirekt unseren Schlaf – und damit unsere Träume. Angefangen bei der hellen Straßenlaterne am Zimmerfenster, die als knallheiße Sonne im Traum auftaucht, bis hin zur täglichen Joggingrunde, die auf einmal im Traum stattfindet. Aber auch starke Gefühle, die uns durch den Tag begleiten, wie Liebe oder Angst können ihren Platz in der Traumwelt finden. Denn beim Träumen merken wir erstmal so richtig, was uns wichtig ist und beschäftigt. Aus psychologischer Sicht, hat das damit zu tun, dass wir in unseren Träumen oft Unterbewusstes verarbeiten und durch den Traum mit der Realität verbinden.
Spiegel unserer Seele
Die Inhalte unserer Träume sind stark abhängig von der Persönlichkeit und der eigenen Einstellung. Kreative Menschen träumen generell mehr und detailreicher. Optimisten träumen eher von Gutem, während Melancholiker öfters einen traurigen Traum haben. Auch unser Erfahrungshorizont spielt natürlich eine Rolle. Oft tauchen im Schlaf bekannte Orte auf, an denen wir häufig sind oder einmal waren. Oder aber Dinge und Orte, die wir aus den Medien kennen oder von denen uns ein Freund erzählt hat.
Alltagstrubel
Fakt ist auch: Je stressiger wir durch den Alltag gehen, desto mehr können wir uns an unsere Träume erinnern. Vielleicht, weil wir so mal abschalten können vom ganzen Trubel. Nach einem harten Tag legen wir uns circa sieben Stunden schlafen und legen den Körper quasi „still“. Diese Erholungsphase nutzen Träume, um unseren Alltag nochmal Revue passieren zu lassen. Kein Wunder, dass da Dinge auftauchen, die uns aus unserem Alltag bekannt vorkommen. Verarbeitet der Traum also einfach Reales? Ganz so einfach ist das nicht, denn manche leben in Träumen auch das aus, was sie in Wirklichkeit nicht ausleben können. Träume kompensieren in gewisser Weise. Gleichzeitig können sie unsere Fantasie anregen.
Unter den Decken…
Aber auch „wie“ wir schlafen hat Einfluss. Schlafen wir eher unruhig und wälzen uns hin und her, benutzen wir relativ viele Muskeln. Das äußert sich im Traum dann als Sprechen. Wenn wir hingegen einfach ruhig da liegen, beobachten wir in unseren Träumen nur.
Was zum Teufel ist Schlafhygiene?
Jedoch ist nicht nur von Bedeutung, wie wir uns im Schlaf bewegen, sondern auch, welche Schlafgewohnheiten wir haben. Schlafhygiene ist das Zauberwort! Das hat nichts mit Händewaschen oder Ähnlichem zu tun. Schlafhygiene bezeichnet alles, was zu einem gesunden und erholsamen Schlaf beiträgt – und damit eure Träume beeinflusst.
Geht ihr durstig oder hungrig ins Bett, seid ihr das auch in euren Träumen. Dann träumt ihr vom super saftigen Cheeseburger oder vom köstlichen, kühlen Glas Wasser. Euer Gehirn flüstert euch damit sozusagen zu: „Huhu, Durst! Trink mal was!“
Auch eure Bettlektüre oder der abendliche Spielfilm kann eure Nachtruhe beeinflussen. Der neuste Action-Kracher mit Bruce Willis kann eine unerwartete Fortsetzung in euren Träumen mit euch in der Hauptrolle finden – und sorgt nicht unbedingt für Nachtruhe. Stephen Kings Horrorromane empfehlen sich ebenso nicht als Mittel gegen Albträume. Vor dem Einschlafen solltet ihr zur Ruhe kommen. Dabei können – ganz spießig – vielleicht eine Tasse Kamillentee oder Duftteelichter helfen.
Der Schlüssel zu unseren Träumen…
Halten wir einmal fest: Unsere Träume sind also von so ziemlich alles und jedem beeinflussbar. Die Klassenarbeit in der Schule kann genauso gut auftauchen, wie der heiße Schwarm, in den wir uns verguckt haben. Aber auch ganz banale Dinge, wie unsere Schlafgewohnheiten oder Dinge, die wir direkt vorm Schlafengehen machen oder erleben, verändern unsere Träume. Eure Träume sind also keinesfalls nur ein zufälliges Produkt eurer bloßen Fantasie. Vielmehr könnt ihr selbst Einfluss auf eure Trauminhalte nehmen.
Wissenshungrig geworden? Mehr über Träume und ihre Inhalte findet ihr auch hier oder aber hier.