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Das Internet ist unser Freund und Helfer im Alltag und gleichzeitig kann es zum bösen Albtraum werden. Wir teilen bei Facebook, Instagram und Co. unser halbes Leben und denken oft nicht daran, dass jeder diese Materialien verwenden und Kommentare dazu abgeben kann. Einige schreiben etwas Nettes unter die hochgeladenen Fotos, andere schreiben nichts und denken sich ihren Teil, doch wieder andere schreiben fiese Kommentare, die nicht selten unter die Gürtellinie gehen. Kalt lassen tut das keinen und das sollte es auch niemanden. Das allzu geliebte Internet wird zur Plattform von Mobbing, im Fachjargon Cybermobbing genannt. Laut der JIM-Studie 2014 sind 17%, der in dieser Studie Befragten, von Cybermobbing betroffen. Wenn die ersten bösen Kommentare anfangen, versucht man es zu ignorieren und doch juckt es einem in den Fingern sich zu verteidigen. Ein gefundenes Fressen für die Cybermobber. Sie sind gegenüber den „normalen“ Mobbern in der Schule oder auch in der Freizeit scheinbar anonym. Ihre Hemmschwelle zur Aggression und noch brutaleren Kommentaren sinkt. Die Opfer selbst sind ihnen ausgeliefert. Cybermobbing macht nicht vor den eigenen vier Wänden halt. Die Opfer werden die ganze Zeit durch soziale Netzwerke mit ihren Mobbern konfrontiert.
Nummer gegen Kummer oder Klicksafe helfen
Wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es da noch ein anderes großes Problem: Böse Kommentare oder auch bearbeitete Fotos verbreiten sich im Internet wie ein Lauffeuer und sie lassen sich nicht einfach schnell entfernen. Was passiert, wenn man selbst in eine solche Situation kommt oder was tut man, wenn man jemanden kennt, der im Internet gemobbt wird? Ignorieren, wegschauen und sein Leben weiterleben oder kommentieren und auf die fiesen Kommentare eingehen? So ganz richtig scheint beides nicht zu sein. Tipps gegen Cybermobbing gibt unter anderem die Nummer gegen Kummer. Dort können Jugendliche anrufen, die im Internet gemobbt werden. Hier wird dann für jeden die richtige Strategie gefunden. Das kann zum Beispiel sein, dass man mit seinen Eltern spricht oder mit Freunden. Wichtig, so auch das EU-Projekt klicksafe.de für mehr Sicherheit und Aufklärung im Netz, sei es bei Cybermobbing dem Angreifer durch Handeln die Stirn zu bieten. Das heißt im Klartext:
- Die Kommentare nicht runterschlucken.
- Die jeweilige Person in dem Portal sperren lassen.
- Screenshots als Beweismittel von den Kommentaren oder Fotos machen.
- Ruhe bewahren.
- Mit einer Vertrauensperson reden.
Niemand hat das Recht euch im Netz zu beschimpfen oder bearbeitete Fotos von euch zu posten. Je mehr ihr euch einigelt, je mehr wird euch der Täter weiterhin traktieren. Denn sie wollen nur ein: Euch fertig machen!
Keine Angriffsfläche bieten
Damit es erst gar nicht zu einer Cybermobbing-Attacke kommt, hilft es schon, nicht sein halbes Leben in sozialen Netzwerken zu posten. Bilder und Statusmeldungen bieten häufig eine enorme Angriffsfläche für die Täter. Zudem ist es wichtig, eure Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen. Beispielsweise, dass bei Facebook nur Freunde eure Bilder sehen und kommentieren können. Damit nicht irgendwann jemand anderes an euer Profil kommt, solltet ihr euch zudem immer ausloggen und eure Passwörter nicht speichern. Was könnt ihr noch gegen Cybermobbing tun? Das Internet kann nicht nur als Plattform für Mobbing genutzt werden, sondern auch als Kommunikationsmittel für wichtige Botschaften. Dieses nutzte der Schüler Benjamin Drews aus und postete bei Facebook ein Video, indem er sich gegen Mobbing stellt. Das Video könnt ihr euch hier anschauen: https://www.facebook.com/benjamin.fokken/videos/vb.100002125530393/782396481841196/?type=2&theater
Mit dem schlichten Aufruf „Wenn du auch gegen Mobbing bist, teile dieses Video“, rüttelte er auf und hat bis heute über 5,2 Millionen Klicks (Stand: 28.04.2015). Zivilcourage ist manchmal leichter als wir oft denken.
Engagieren sollte sich jeder auf seine Weise. Ob mit Videos wie Benjamin oder einfach mit dem Kommentar „Stopp, du hast nicht das Recht so über jemanden zu reden und geschweige denn zu schreiben“, jeder kann, wenn er will, etwas gegen Cybermobbing tun. Und es hätte auch Motiv für den aktuellen jugend creativ-Wettbewerb der Volksbanken und Raiffeisenbanken sein können. Unter dem Thema „Immer mobil. Immer online. Was bewegt dich?“ wurden dieses Jahr von euch viele kreative Werke eingereicht und wer weiß, vielleicht ist ja auch das ein oder andere Kunstwerk zum Thema Cybermobbing dabei. Bald wissen wir mehr, denn dann heißt es: Kreativität wird belohnt und zwar mit Sachpreisen und einer kreativen Reise nach Schleswig-Holstein!
Weitere Informationen zum Thema Cybermobbing findet ihr hier:
- http://www.jugendundmedien.ch/chancen-und-gefahren/gefahren-im-ueberblick/cybermobbing.html
- https://www.saferinternet.at/cyber-mobbing/tipps/
- https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php?id=/de/index/kinder_und_jugendtelefon/wichtige_grundregeln/newfilename.htm##punkt%20Mobbing
- http://mobbing-schluss-damit.de/frage-antwort/wer-kann-helfen
Text: Franziska Bulle