Toni Minge, Jahrgang 1995, ist Maler und Webdesigner. Der gebürtige Sachsen-Anhaltiner lebt und arbeitet heute in Leipzig. Während seiner Schulzeit am Burggymnasium Wettin hat er zwei Mal erfolgreich am Internationalen Jugendwettbewerb “jugend creativ” teilgenommen. 2011 belegte er bundesweit den ersten Platz in der Kategorie Bildgestaltung, 2014 schaffte er es noch einmal auf Platz 4. Im Interview erzählt uns Toni, wie der Wettbewerb seinen künstlerischen Werdegang geprägt hat und hat einen Tipp für unsere Nachwuchskünstler*innen parat.
jc: Toni, Du hast bereits in frühster Jugend mit der Malerei begonnen und im Alter von 15 und 18 erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen. Wie bist Du damals zum Wettbewerb gekommen?
Toni: Meine damalige Schule hatte einen speziellen Kunstzweig. Daher gab es immer ein großes Angebot an Wettbewerben, an denen man als Schüler teilnehmen konnte. 2011 haben wir als ganze Klasse „jugend creativ“ teilgenommen. Für mich war es damals der erste große Wettbewerb, bei dem ich überhaupt dabei war.
jc: Im Jahr 2011 bist Du in der Kategorie Bildgestaltung bundesweit auf dem 1. Platz gelandet. Das Motto der 41. Wettbewerbsauflage lautete damals “Zuhause! Zeig uns deine Welt”. Wie bist Du seinerzeit auf die Idee zu Deinem Beitrag “Zwischen Familie und Internat” gekommen?
Toni: Ich war zu der Zeit gerade frisch auf dem Internat. Das war für mich natürlich ein sehr bedeutender Einschnitt in meinem Leben. Die Wochenenden verbrachte ich dann immer zu Hause, unter der Woche lebte ich im Internat. Zu dieser Zeit war für mich alles sehr neu und aufregend. Daher kam es mir einfach in den Sinn, mich selbst zu malen, wie ich auf der einen Seite ein Bild von meinem ordentlichen Zuhause mit meiner Familie in der Hand halte und auf der anderen Seite ein Bild vom durcheinander gewirbelten Internat.
jc: Als einer der Bundespreisträger warst Du anschließend auch an der Bundespreisträgerakademie von „jugend creativ“. Was hast Du von dort mitgenommen und wie hat die Teilnahme Deinen künstlerischen Werdegang geprägt?
Toni: Für mich persönlich war die Teilnahme an der Bundespreisträgerakademie total wichtig! Ich habe damals zum Beispiel zum ersten Mal von zeitgenössischen Künstlern wie Tim Eitel oder der Neuen Leipziger Schule gehört. Ich habe in der Woche viel gemalt und neue Techniken kennengelernt. Insgesamt war die Akademie super hilfreich um einen besseren Überblick über die Malerei insgesamt zu bekommen. Viele Techniken sind mir später im Studium der Malerei wieder begegnet. Von daher war diese Woche eine super Grundlage.
jc: Seit damals hast Du eine Vielzahl neuer Werke geschaffen und eine Reihe von Ausstellungen inszeniert. In welchem Genre kann man Deine Kunst heute verorten?
Toni: So eine Selbsteinschätzung ist natürlich nicht leicht, aber ich beschäftige mich voranging mit gegenständlicher Landschaftsmalerei – mit fragmentarischen Ausflügen.
jc: In dieser Wettbewerbsrunde sind Kinder und Jugendliche unter dem Motto „Glück ist …“ dazu aufgerufen, sich künstlerisch mit dem Thema Glück auseinanderzusetzen. Wie würde ein Beitrag von Dir aussehen, wenn Du noch einmal teilnehmen könntest?
Toni: Ich würde wahrscheinlich meinen Weg vom Internat nach Hause zu meiner Familie malen. Das würde dann ein Weg durch Gras in einer Landschaft sein.
jc: Hast du Tipps und Ratschläge für den Nachwuchs, die heutigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Internationalen Jugendwettbewerbs “jugend creativ”?
Toni: Ich kann allen jungen Künstlern und Künstlerinnen nur empfehlen, zu allererst auf sich selbst zu hören und nur das zu machen, worauf man Lust hat. Auch sollte man sich nicht entmutigen lassen – auch wenn 3-4 Sachen nicht klappen, der 5. Versuch wird etwas werden. Bestimmt!
jc: Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.