Ihr möchtet an unserem Kreativwettbewerb „jugend creativ“ teilnehmen und dazu einen Kurzfilm drehen? Doch ihr seid euch noch nicht sicher, an was ihr alles denken müsst, damit euer Filmbeitrag Realität wird? Ihr habt bereits nach YouTube Videos gesucht oder eure Freunde nach Tipps zum Drehen eines Kurzfilms gefragt? Doch irgendwie wäre es schön, wenn euch jemand auf einer Seite die wichtigsten Tipps für die Produktion eines Kurzfilms zusammenfasst, oder? Hier seid ihr richtig. Zusammen mit Fabio Magnifico haben wir für euch diese „Checkliste“ erstellt. Fabio Magnifico ist Regisseur, Filmproduzent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld. Außerdem ist er Mitglied der Bundesfilmjury unseres Wettbewerbs „jugend creativ“. Als Experte für die Erstellung von Kurzfilmen bei der Bundespreisträgerakademie steht er dann auch live vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Danke für die vielen Tipps Fabio!

Also, wie geht man am besten vor, wenn man einen Kurzfilm drehen möchte?
Für die Umsetzung eines Kurzfilms sind drei Phasen wichtig.

Die drei Phasen bei der Produktion eines Kurzfilms:

  1. Pre-Produktion (Konzeption und Organisation)
  2. Produktion (Dreh und Drehtage)
  3. Post-Produktion (Nachbearbeitung)

In diesen drei Phasen der Produktion eines Kurzfilms solltet ihr an folgende Details denken.

1. Phase: Pre-Produktion

Am Anfang steht die Geschichte und ein gutes Drehbuch.
a) Die Geschichte, eure Story

Ihr solltet das Drehbuch schreiben. Was sollen eure Schauspieler*innen sagen und tun? Schätzt die Länge des Drehbuchs. Kürzere und prägnante Geschichten sind oft viel leichter zu realisieren.

b) Die Darsteller*innen

Schauspieler*innen finden und ihnen das Drehbuch zeigen.

c) Requisiten

Dazu gehören Kleidung, Gegenstände, die für den Film wichtig sind.

d) Orte

Schauplätze finden. Evtl. braucht ihr eine Drehgenehmigung. Das solltet ihr prüfen.

e) Dokumente

Einverständniserklärungen für Schauspielern*innen und zufällige Personen einholen, die mitwirken sollen. Bereitet sie vor dem Dreh vor, druckt sie aus und bringt sie zum Dreh mit, damit sie vor Ort auch spontan ausgefüllt werden können.

2. Phase: Produktion (Drehtage)

In der Phase der Produktion geht es endlich los. Aber die Kamera ist nur eine von vielen Kleinigkeiten, an die man denken sollte.
f) Drehplan

Erstellt eine Zeit-Liste. Dort sollten die Drehzeiten und Drehorte aufgelistet sein. Ihr solltet auch Fahrzeiten einplanen.

g) Wettervoraussagen

Beim Außendreh Wetter vorher checken.

h) Equipment

Denkt an Kamera (oder Handy), Stativ, Akkus, Beleuchtung, externes Mikrofon, Speicherkarte, Filmklappe, evtl. ein externes Aufnahmegerät.

i) Maske

Eventuell braucht ihr auch Schminke.

j) Catering

So ein Drehtag kann lang werden. Deswegen solltet ihr Essen und Trinken nicht vergessen.

Tipps für den Drehtag

Auch der Ton spielt eine wichtige Rolle in einem Kurzfilm.
Audio / Ton:

Gute Tonaufnahmen sind enorm wichtig und manchmal schwierig aufzunehmen. Achtet auf Störgeräusche während der Dreharbeiten. Am besten checkt ihr mit einem Kopfhörer den Ton ständig. Für Dialoge lohnt sich der Einsatz eines externen Mikrofons. Wenn ihr keins habt, seid bei den Tonaufnahmen besonders dicht am Kameramikrofon oder nutzt die Sprachaufnahme eures Smartphones.

 

 

Die Kamera möglichst ruhig halten.
Video:
  • Zooms und Schwenks sparsam einsetzen.
  • Autofokus ausschalten und immer manuell fokussieren.
  • Nutzt ein Stativ, um wacklige Bilder zu vermeiden.
  • Filmt nicht im Gegenlicht.
  • Jede Szene mit mehreren Einstellungen drehen.
  • Immer ausreichend beleuchten.
  • Akkus und Powerbank sollten immer geladen sein. Am besten am Abend vor dem Drehtag nochmal prüfen.

 

 

3. Phase: Post-Produktion (Nachbearbeitung)

Nach dem Dreh geht es zum Schnitt.

k) Schnitt

Schnitt der gefilmten Szenen.

l) Farbkorrekturen

Eventuell muss eine Farbkorrektur gemacht werden.

m) Vertonung

Nun folgt die Vertonung. Dazu braucht ihr Geräusche, Musik (Bitte GEMAfrei!) und eine Erzählstimme oder einen Kommentar.

n) Texte

Einfügen eines Vorspanns und Abspanns

o) Exportieren

Zu guter Letzt müsst ihr noch den Film exportieren. Die Kriterien für euren „jugend creativ“ Kurzfilm findet ihr übrigens hier: https://www.jugendcreativ-video.de/starten/so-gehts/

Tipps für die Post-Produktion

Schnittprogramm

Fragt in eurer Schule nach Software für euren Videoschnitt. Viele Schulen haben eine Lizenz für das Programm „Adobe Premiere Elements“ für Schulen Bildungseinrichtungen. Adobe Premiere ist ein sehr gutes Programm und internationaler Standard bei der Produktion von Filmen.

Fabio Magnifico ist Regisseur, Filmproduzent und Mitglied der Bundesfilmjury unseres Wettbewerbs „jugend creativ“.

Es gibt auch kostenlose Apps für iPads und Smartphones. Auf einem Apple Computer gibt es beispielsweise das Programm iMovie, das bereits viele Möglichkeiten bietet.

Das wars schon! Natürlich sind es einige Dinge, an die man für einen Kurzfilm denken muss, aber wenn ihr diese Liste vor euch hinlegt, werdet ihr sehen, dass es am Ende gar nicht so kompliziert ist. Einen Kurzfilm zu produzieren macht riesig Spaß und ist eine Erinnerung für die Ewigkeit.

Viel Erfolg, euer Fabio.

 

 

Habt ihr schon Ideen für das aktuelle „jugend creativ“ Motto? Es lautet „Glück ist …“ Wir wollen hier von euch wissen, was Glück für euch bedeutet. Wir sind schon sehr auf eure filmerischen Umsetzungen zum Thema gespannt.