Wie fördere ich Kreativität bei Kindern und Jugendlichen außerhalb der Schule? Wo finde ich Aufgaben, die Spaß machen und gleichzeitig herausfordern? Gibt es so etwas wie Kunstunterricht für Zuhause, der sich nicht nach Unterricht anfühlt? Mit unserer neuen Serie zur Kreativitätsförderung von Kindern und Jugendlichen stellen wir Ihnen ab sofort regelmäßig Gestaltungsanregungen zur Verfügung, die Sie in kleinen und großen Projekten mit Ihren Kindern und Jugendlichen erarbeiten können.

Durch die jetzige Situation aufgrund Coronavirus stellen wir die Frage: Wie lernen Schülerinnen und Schüler, wenn sie nicht mehr in die Schule gehen können? Unsere Antwort ist ein Werkzeugkoffer mit Materialien für kreative Aufgaben, den wir allen Eltern und privat organisierten Gruppen für diese Zeit zur Verfügung stellen möchten. Wir wünschen viel Freude.

Um in Verbindung zu bleiben, könnten die Ergebnisse im Nachhinein z.B. unter dem Hashtag #jc_kreativzuhause auf Instagram oder Facebook geteilt werden. Auf unserer Social Wall unter www.jugendcreativ-blog.de werden diese Werke dann sichtbar.

 

Folge 1: Mein Gute-Laune-Freund

 

EIN BEISPIEL-KUNSTWERK:

Foto: Jean-Pierre Dalbéra / https://www.flickr.com/photos/72746018@N00/14792335308

Gaston Chaissac, (1910 – 1964), war ein französischer Schuster, Maler und Dichter, der sein ganzes Leben ohne direkten Kontakt in die Kunstszene zurückgezogen auf dem Land verbracht hat. Kritisch gegenüber den westlichen Gesellschaften experimentierte er unermüdlich und orientiert sich an frühen Kulturen und  an Kinderzeichnungen. Die von 1959 bis 1964 geschaffenen Totemfiguren bilden den Schluss- und gleichzeitig den Höhepunkt von Chaissacs umfangreichem Schaffen.

Wie stumme Könige oder beschworene Gottheiten, wie Vermittler zwischen Leben und Tod, thronen sie meist überlebensgroß im Raum. Chaissac bemalte die bei einem Schreiner aus der Nachbarschaft gefundenen und oft selbst zusammengezimmerten Holzlatten ähnlich wie die Bilder auf Papier: mit ineinander verzahnten, schwarz umrandeten, leuchtend farbigen Feldern.

Die hohen Stelen lassen sich nicht immer als Körper bezeichnen, sie sind vor allem säulenartige Träger von schemenhaften Gesichtern. Trotz des Ernsts überfliegt auch ein Hauch von Witz und Freude die Gesichter der Figuren und offenbart, dass sich zur Schwermut immer auch der Humor, zur Erdenschwere immer auch die Leichtigkeit zu gesellen haben, um aus toter Materie ein lebensvoll spannungsgeladenes Kunstwerk zu machen.

 

Weitere Beispiele: http://www.gaston-chaissac.org/artiste-moderne-contemporain.htm

DIE AUFGABE FÜR IHR KIND:

Jetzt, wo wir gerade weniger Freunde treffen können, ist es gut, wenn wir die gute Laune nicht verlieren. Daher hatten wir eine Idee: Wir gestalten einen eigenen Gute-Laune-Freund und Glücksbringer. Sammle hierfür Geschenkpapierstücke und/oder Stoffreste. Reiße oder schneide diese in kleine Stücke und lege sie auf einen Untergrund aus Papier. Wenn die Anordnung für dich stimmt, klebe die Stücke fest. Umrande die Stücke mit Filzstift. Vielleicht haben die Flicken auch Übergänge zu anderen Stücken. Vielleicht gibt es auch Augen, Nase und Mund? Gestalte deinen Glücksbringer oder deinen Gute-Laune-Freund nach deinen Vorstellungen. Du kannst auch Bilder aus einer Zeitschrift dazu nutzen.

DAS KÖNNTE DEIN KUNSTWERK SEIN:

Du bastelst eine Collage oder eine Figur.

Natürlich kannst du auch etwas malen oder zeichnen oder eine Collage basteln oder verschiedene Fotos machen, ausdrucken und sie neu zusammenkleben.

DAS KANN DABEI NÜTZLICH SEIN:

Buntstifte, Bleistift, Wasserfarben oder Wachsmalstifte, Papier, Schere, Fotoapparat oder Smartphone mit Kamera, Klebestift.

Wenn dir das heute Spaß gemacht, dann schau doch in ein paar Tagen wieder mit deinen Eltern auf www.jugendcreativ-blog.de vorbei. Hier werden wir jetzt regelmäßig spannende Vorschläge für deine nächsten kreativen Projekte machen.