Von Sabine Winkler
Es gibt in dem Spielfilm „Absolute Giganten“ von 1998 eine Szene, in der Schauspieler Frank Giering als Floyd folgendes sagt: „Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn‘s so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.“ Worum es in dem Film sonst geht, ist egal. Aber Recht hat der Floyd. Musik gehört zu unserem Alltag, drückt Gefühle aus – und egal ob wir eher auf Hip-Hop, Pop oder Rock stehen: Ohne wäre mies. Aber habt ihr euch schon einmal gefragt, welche Erfindungen die Songs, die wir heute hören, zu dem machen was sie sind?
Instrumente
Klavier, Gitarre, Bongos, Geige, Schlagzeug, Triangel, Xylophone – die Liste ist unendlich. Das erste von Menschenhand gefertigte Instrument soll eine aus Elfenbein gefertigte Flöte sein, die in der Schwäbisch Alb gefunden wurde. Sie ist mehr als 35.000 Jahre alt, also aus der Steinzeit. Dieser Fund widerspricht der Annahme, Steinzeit-Menschen hätten nur auf Baumstämmen rumgetrommelt. Einig ist man sich auch darüber, dass Musizieren seinen Ursprung in rituell-religiösen Praktiken hat.
Im Mittelalter gehörte Musik zu den sieben freien Künsten, die an der Universität studiert werden konnten. In dieser Zeit entwickelten sich Streichinstrumente sowie das Klavier. Von ersten Varianten wie der Fidel und dem Cembalo über die Violine und das moderne Klavier, hin zur heutigen E-Gitarre und dem Keyboard.
Musik für Zuhause
In die Saiten oder Tasten zu hauen, macht verdammt viel Spaß. Es ist aber manchmal noch schöner. Wenn man es auch mit anderen teilen kann. Lange Zeit konnte man Musik nur dann hören, wenn sie entstanden ist. Das änderte sich erst mit der Erfindung des Grammophons. Der deutschstämmige US-Amerikaner Emil Berliner meldete dafür 1887 ein Patent an.
Zwar hatten vor ihm sowohl der Franzose Édouard-Léon Scott de Martinville und Super-Erfinder-Genie Thomas Edison ähnliche Apparate entwickelt, aber die konnten in Sachen Praktikabilität und Tonqualität nicht mit dem Grammophon mithalten. Und so prägte Berliner einen weiteren Begriff: die Schallplatte. Mit ihr wurde die Ära der Tonträger eingeläutet, Musik wurde zur Massenware. ¬¬¬Anfangs setzte Berliner auf Schellack, der war allerdings sehr zerbrechlich. 1948 brachte der US-Physiker Peter Carl Goldmark dann die erste Vinyl-Platte auf den Markt. Diese setzte sich in den 60ern als Tonträger durch. Und erlebt heute ein Revival. Der Grund: ein vollerer, wärmerer Klang als etwa CD oder digitale Formate.
Ehe Musik digital wurde, stellte Philipps 1963 auf der IFA in Berlin die Kompaktkassette vor. Das handliche Format bot völlig neue Möglichkeiten. Musik konnte von da an unkompliziert über Leerkassetten vervielfältigt werden und überall gehört werden. Erinnert sich noch wer an den Walkman? 20 Jahre später wurde der Standard aber durch einen neuen abgelöst: Die Compact-Disk, kurz CD. Zwar anfällig für Kratzer und nicht für die Ewigkeit gemacht, hatte aber einen besseren Klang.
Womit wir bei der wohl wichtigsten Erfindung für die moderne Musik angekommen wären: mp3 und der iPod. Bereits in den 80er Jahren arbeitete ein Forschungsteam des Frauenhofer-Instituts Erlangen an einer Möglichkeit, Musik als digitalen Datensatz speichern zu können. Das mp3-Format wurde 1995 geboren. Zwar war der Datensatz komprimiert, was zu Qualitätsverlusten führte, gleichzeitig brauchte das aber weniger Speicher. Mit dem iPod im Jahr 2001 wurde das digitale Format die Nummer eins.
Fortsetzung folgt…