Die studierte Kunstpädagogin Marie-Luise Schäfer-Hagen aus München ist einer der wichtigen Köpfe hinter „jugend creativ“. Tim hat sich mit ihr darüber unterhalten, warum sie den Wettbewerb seit 14 Jahren unterstützt und was ihr persönliches Highlight in jedem Wettbewerbsjahr ist.

Wenn ein Jugendwettbewerb seit fast 50 Jahren besteht, dann funktioniert das nicht ohne tatkräftige Helferinnen und Unterstützer. Eine der guten Seelen, der Gesichter hinter dem traditionsreichen Kreativwettbewerb, ist Marie-Luise Schäfer-Hagen.

Seit 2005 dabei

Angefangen hat es für sie mit „jugend creativ“ während ihres Studiums an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Dort wurde sie durch Kommilitoninnen, die in der Vorjury für „jugend creativ“ in Bayern tätig waren, auf den Wettbewerb aufmerksam und wurde gefragt, ob sie nicht Lust hätte den Wettbewerb zu unterstützen. Sie war von der Idee direkt begeistert und ist nun seit 2005 ein aktiver Teil des „jugend creativ“-Teams. Neben den Landesjurys, bei denen die einzelnen Bundesländer ihre Favoriten küren, tagt jedes Jahr auch eine Jury um die Bundespreisträgerinnen und -preisträger festzulegen. Auch dort hat Marie-Luise Schäfer-Hagen organisatorisch ihre Finger im Spiel.

Wenn sie an das anstehende Jubiläum denkt, wird die Mitorganisatorin nostalgisch und erinnert sich an die vielen Beiträge und die Gewinnerreisen, die in jedem Jahr in ein anderes der sieben Partnerländer führen. Die Betreuung der Bundespreisträgerinnen und -preisträger bei der internationalen Abschlussveranstaltung und dem dazugehörigen Rahmenprogramm, ist eine ihrer Aufgaben. 2019 ging es beispielsweise nach Wien.

Großartige Momente

Besonders am „jugend creativ“ Wettbewerb sei neben der großen Abschlussveranstaltung auch, dass es hochwertige Begleitmaterialien gibt, damit Lehrkräfte und Kunstpädagogen den Wettbewerb in ihren Unterricht integrieren können. Und nicht zuletzt die Preisträgerakademie, die im Sommer für die Bundesiegerinnen und -sieger auf dem Scheersberg bei Flensburg (Schleswig-Holstein) stattfindet, hebt Schäfer-Hagen besonders hervor. Eine Teilnahme an der Akademie ist die höchste Auszeichnung für die deutschen Gewinner und auch das persönliche Highlight von Marie-Luise Schäfer-Hagen. Sie ist die ganze Zeit als Ansprechpartnerin vor Ort, während die jungen Kreativen in einem Jugendzentrum an der Küste eine kreative Woche voller Workshops, Arbeitsphasen und gemeinsamen Abenden erleben. „Die Teilnehmer können sich dabei voll darauf konzentrieren, kreativ zu arbeiten“, meint Schäfer-Hagen. „Die Ruhe haben sie im Alltag oft nur selten und die individuelle Förderung durch die Experten vor Ort zeigt sich in den Ergebnissen der Werke.“

36 stolze Preisträger

Bei den Reisen und der Akademie lernt Schäfer-Hagen die kreativen Menschen hinter den Kunstwerken kennen, die sie und ihre Kolleginnen und Kollegen vorher bewertet haben. Und davon gibt es ganz schön viele: Beim 49. Wettbewerb 2018/2019 wurden von den etwa 486.000 Einsendungen aus ganz Deutschland 36 Werke ausgewählt, deren Erschaffer sich mit Stolz Bundessieger nennen dürfen.

„Kunst hat mir schon immer Freude bereitet“

Als Mitorganisatorin eines so großen Kreativwettbewerbs kann man fast gar nicht anders, als eine Affinität zur Kunst zu haben. Die Kunstpädagogin Schäfer-Hagen ist schon von Kindesalter an kreativ unterwegs. Während andere ihre Erfüllung im Matheunterricht beim Zahlenjonglieren fanden, war für Marie-Luise Schäfer-Hagen stets der Kunstunterricht der Teil im Schulprogramm, bei dem sie sich am Wohlsten fühlte. Ein Studium der Kunstpädagogik folgte. Dort konnte Sie dann auch ihre Passion für das Malen und Zeichnen ausleben. Heute kommt dies bei all dem Arbeitspensum öfter mal zu kurz, wie sie selbst sagt. Nichtsdestotrotz versucht sie die Kreativität nicht ganz schleifen zu lassen. „Zumindest gedanklich arbeite ich weiter an meinen Kunstwerken, laufe mit offenen Augen durch die Welt und lasse mich von meiner Umgebung und besonderen Formen inspirieren“, erzählt sie.

Wünsche fürs Jubiläum

Im Oktober startet nun die 50. Ausgabe des Wettbewerbs. Seitdem hat „jugend creativ“ viele junge Menschen in ihrer Kreativität bestärkt und ihnen auf ihrem zukünftigen Lebensweg geholfen, ist sich Schäfer-Hagen sicher. Denkt sie zurück, erinnert sie sich besonders gerne an einen ihrer Kommilitonen, der damals im Saarland bei „jugend creativ“ teilgenommen hat und ein Bundessieger wurde. Nicht zuletzt aufgrund seiner erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb entschied er sich dann für ein Studium der Kunstpädagogik an der LMU in München und unterrichtet auch noch heute dort.  Zum 50. Jubiläum von „jugend creativ“ wünscht sich Marie-Luise Schäfer-Hagen noch viele solcher Erfolgsgeschichten.