Wie die Hühner auf einer Stange sitzen sie da: U-Bahn fahrende Großstädter, die sich am Smartphone oder Tablet festklammern und die Luft um sie herum mit Datenströmen zum Knistern bringen. Immer online, immer unterwegs – das ist eine Selbstverständlichkeit für viele von uns. Dabei sollten wir uns bewusst sein, wie herausragend unsere Transportmöglichkeiten sind. Ein enorm dichtes Netz von Schienen und Straßen erlaubt es uns, binnen kurzer Zeit lange Strecken zurückzulegen – genau wie die von uns verschickten Datenpakete. Dumm nur, wenn man sich nicht zur Stadtbevölkerung zählen kann oder will. Im ländlichen Raum sieht es nämlich schlecht aus mit öffentlichem Nahverkehr und fixem Internet. Wie kommen Jugendliche von A nach B – und welche Rolle spielt das Internet dabei?

Claudia, 24 Jahre – Fahrrad:

„Ich bin gerne mit dem Rad unterwegs. Da bin ich an der frischen Luft unterwegs, halte mich fit und komme auf den kürzesten Wegen durch die Stadt. Bei schlechtem Wetter und im Winter steige ich aber auf Bus und Bahn um. Wenn ich unterwegs bin, bleibt mein Handy in der Tasche, denn es hat gar keine Internetfunktion. Mir persönlich reicht es Zuhause und in der Uni online zu sein. Aber Freunde von mir nutzen ihr Smartphone zur Routenplanung bei größeren Radtouren.“

 

Anika, 13 Jahre – Bus und Bahn

„Ich fahre nicht gern Fahrrad, weil mir der Verkehr in der Großstadt zu gefährlich ist. Laufen dauert viel zu lange. Darum fahre ich gern Bus und Straßenbahn – das geht schnell und niemand fährt mich um. Außerdem kann ich in Ruhe mit meinen Freunden texten und Spiele auf dem Smartphone zocken. Ich finde das ganz cool – allemal besser als wenn mich meine Eltern bei meinen Freunden abholen müssten.“

 

Marcel, 18 Jahre – Auto:

„Das ist nicht nur Fortbewegung. Das ist Freiheit. Mein achtzehnter Geburtstag und der damit verbundene Führerschein haben mein Leben umgekrempelt. Davor war es schwer zu meinen Freunden in die Nachbarorte zu kommen. Busse fahren nach Schulschluss nur bedingt, meine Eltern wollten mich auch nicht immer umherfahren – da war nicht viel mit spontanem Rumhängen bei Freunden. Mein Smartphone liegt immer in der Mittelkonsole – eigentlich will ich es beim Fahren nicht beachten. Aber wenn dann doch eine Nachricht reinkommt, fällt es mir oft schwer die nicht gleich während der Fahrt zu lesen. Zurückzuschreiben ist aber wirklich ein Tabu.“

Paul, 16 Jahre – Bahn:

„Man steigt ein, kann lesen, schlafen, lernen, essen, spielen, reden, steigt aus und ist an einem anderen Ort. Super entspannt! Das einzige Nervige ist der Empfang. Egal ob telefonieren oder surfen, oft bricht die Kommunikation ab. Deshalb habe ich immer etwas zum Lesen dabei.“

 

Elmo, ein Jahr und drei Monate, Mitbewohner des Autors – Fußgänger:

„Am meisten Freude habe ich, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Dann kann ich mir alles in Ruhe angucken und beschnüffeln – so nehme ich meine Umwelt richtig war. Wenn ich am Fahrrad mitlaufe, ist das immer stressig mit all dem Verkehr. In öffentlichen Verkehrsmitteln nervt mich die Maulkorbpflicht und im Auto rast die Welt auch nur an einem vorbei. Zu Fuß ist es einfach am schönsten.“

So verschieden wie die Jugendlichen sind, so verschieden sind auch die Arten, wie sie sich am liebsten fortbewegen. Mit Mobilität lässt sich ein Feuer entfachen wie mit Benzin – explosionsartig heizt sich das Umfeld auf. Preise, Wirtschaftlichkeit, Gemütlichkeit, Tempo, Unabhängigkeit und weniger Umweltbelastungen – jeder von uns verfolgt andere Ideale. Genauso ist es mit dem Medienkonsum. Während einige rund um die Uhr online sind, haben andere keinen Bock darauf das Handy immer dabei zu haben. Informationen suchen, Leute kennenlernen, Videos und Musik konsumieren oder einfach nur Langeweile überbrücken – jeder zieht einen anderen Nutzen aus dem weltweiten Datennetz.

Immer mobil, immer online – und ihr so?

Mobilität und Daten sind zwei enorm wichtige, verschiedene und komplexe Faktoren in unserem täglichen Leben – und genau hier kommt ihr ins Spiel! Bei unserem aktuellen Wettbewerb wollen wir eure Ideen und eure Ansichten kennenlernen. Wie bewegt ihr euch im Alltag? Was stellt ihr euch für die Zukunft der Fortbewegung vor? Welche Rolle spielt das Internet dabei für euch? Lasst uns teilhaben an euren kreativen Einfällen und kassiert schicke Sach- und Geldpreise dafür!

Text und Fotos: Robert Weinhold