Bastian Blau ist Musiker, Maler und Tätowierer. Der 27-Jährige lebt und arbeitet in seiner Heimatstadt Saarbrücken, wo er als Schüler auch mehrfach am Internationalen Jugendwettbewerb „jugend creativ“ teilgenommen hat. Mit seinem Bild „Der letzte große Wal“ überzeugte er 2011 nicht nur die Juroren auf Orts- und Landesebene, sondern belegte sogar bundesweit den ersten Platz in der Altersgruppe Klasse 10 bis 13.
jugend creativ: Bastian, du hast bereits in früher Kindheit mit dem Zeichnen begonnen und mehrfach erfolgreich am internationalen Jugendwettbewerb „jugend creativ“ teilgenommen. Wie bist du damals auf „jugend creativ“ aufmerksam geworden?
Bastian: Ich glaube, ich bin ganz klassisch zum Wettbewerb gekommen – und zwar über meine damalige Kunstlehrerin. Sie war Mitglied in der Bezirks-Jury und hat mich über den Kunstunterricht zu „jugend creativ” gebracht. Im Jahr 2010 habe ich zum ersten Mal teilgenommen und bin mit „Netz“ direkt auf dem 3. Platz gelandet. Ein Jahr später war es dann ja sogar Platz Eins auf Bundesebene.
jugend creativ: Genau, im Jahr 2011 bist du mit „Der letzte große Wal“ bundesweit auf dem 1. Platz gelandet. Das Motto lautete damals „Zuhause! Zeig uns deine Welt.“ Wie bist du seinerzeit auf die Idee zu Deinem Beitrag gekommen?
Bastian: Ich hatte damals das Gefühl, dass die Juroren immer ganz klare Botschaften in den Bildern erwarteten. Deswegen wollte ich mit „Der letzte große Wal“ eher eine indirekte Botschaft transportieren. Als Motiv habe ich mich für eine Großstadt-Szenerie entschieden, um die Anonymität und das Verlorengehen in einer Masse aus Leuten zu vermitteln, mit denen man sich nicht identifizieren kann. Damit wollte ich eine Art Außenseitertum in einer Zivilisation darstellen.
jugend creativ: Als einer der Preisträger hast du anschließend an dem Bundespreisträgerakademie in der Internationalen Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg an der Ostsee teilgenommen. Wie hat die Teilnahme Dich als Künstler geprägt?
Bastian: Die Erfahrungen auf der Bundespreisträgerakademie waren für mich sehr positiv, da ich mich dort durchweg wertgeschätzt gefühlt habe – sowohl von den anderen Teilnehmern, als auch von den Anleitern. Ich wollte schon immer Künstler und Maler werden, hatte bis dato aber kaum Kontakt zu anderen Künstlern. Das änderte sich erst in Scheersberg mit der Akademie. Letztendlich habe ich immer wieder am Wettbewerb teilgenommen, weil ich nochmal zur Akademie wollte. Das hat zwar leider nicht nochmal geklappt, aber ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung!
jugend creativ: Hast du Tipps und Ratschläge für den Nachwuchs, die heutigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Internationalen Jugendwettbewerbs “jugend creativ”?
Bastian: Ich muss zugeben, dass ich heute ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu Kunstwettbewerben und der Kunstszene im Allgemeinen habe. Ich habe mein Malerei-Studium nach einigen Semestern abgebrochen und bin dann Tätowierer geworden. Wenn es um Stipendien und Wettbewerbe geht, sind meiner Erfahrung nach meist die Leute erfolgreicher, deren Fokus mehr auf dem Netzwerken, als auf ihrer Kunst liegt. Aber das waren spätere Erfahrungen, die nicht direkt mit dem Wettbewerb „jugend creativ“ zu tun hatten.
Mein Tipp an den Nachwuchs ist: Wenn es Euch Spaß bringt, Kunst zu machen und zu malen, dann fokussiert Euch darauf! Und lasst Euch nicht von Erwachsenen verunsichern, die meinen, das Künstlerdasein führe zu nichts und man könne damit nicht seinen Lebensunterhalt verdienen.
Titelfoto: © Bastian Blau