Elias Lücke ist 17 Jahre alt und in seiner Freizeit dreht er Kurzfilme. Zum vierten Mal haben er und seine Freunde bei dem Internationalen Jugendwettbewerb „jugend creativ“ in der Kategorie Kurzfilm teilgenommen. Und zum dritten Mal haben sie einen Preis gewonnen. Blogger Samuel hat ihn gefragt, was ihm das bedeutet – und wie es jetzt weitergeht.
Als im Oktober 2018 „Musik bewegt“ als Thema des 49. Internationalen Jugendwettbewerbs „jugend creativ“ bekannt gegeben wird, ist die Teilnahme von Elias und seinen Freunden eigentlich schon sichere Sache. Der Erfolg und der Spaß der letzten Jahre haben dazu geführt, dass das Team den Wettbewerb fest eingeplant hat. Seit insgesamt vier Jahren nehmen sie in der Kategorie Kurzfilm an dem Wettbewerb teil. Bereits bei ihrer zweiten und dritten Teilnahme konnten sie sich zu den Preisträgern zählen.
Gute Geschichte ist wichtig
Unter dem Motto „Musik bewegt“ wollten die Freunde für ihren Filmbeitrag eine Darstellungsform finden, bei der die Musik im Zentrum steht. „Wir sind in der Gruppe zusammen draufgekommen, dass wir ein Musikvideo ohne Sprache, ohne Text, also nur mit Handlung machen wollen“, erzählt Elias. „Und weil wir keine Instrumente spielen, ist uns die Idee gekommen die Musik am Computer elektronisch zu produzieren“, erklärt er das Konzept hinter dem Beitrag „Amusician Dream“.
In ihrem fünfminütigen Kurzfilm geht es um Thomas, der gemobbt und ausgegrenzt wird. Erst als er die Musik für sich entdeckt und selbst anfängt Musik zu produzieren, erkennt er, wer er wirklich ist. „Das schwierigste am Filmemachen sind nicht die Dreharbeiten oder das Schneiden, sondern sich eine wirklich gute Geschichte auszudenken“, erklärt Elias. „Das gelingt uns auch nicht jedes Mal“, gesteht er.
Mit dem Filmemachen angefangen haben die Freunde vor vier Jahren, als ihnen im Kunstunterricht der „jugend creativ“-Wettbewerb vorgestellt wurde. Ihre damalige Kunstlehrerin wollte eigentlich, dass die Klasse sich mit einem Bild am Wettbewerb beteiligt, doch Elias und seine Freunde konnten sie davon überzeugen, einen Film machen zu dürfen. Ihren ersten Kurzfilm drehten die Freunde noch mit dem Handy, seitdem hat sich technisch einiges bei ihnen getan. Mittlerweile besitzen sie eine eigene Drohne und drehen ihre Filme mit einer Spiegelreflexkamera.
„Man lernt viel über sich selbst“
„Ich erinnere mich an unseren allerersten Film. Da hatten wir noch nicht wirklich viel Ahnung und haben einfach losgedreht. Das ist eigentlich falsch, man sollte sich einen genauen Plan machen und sich überlegen wie man filmt“, sagt er und erinnert sich auch an ein paar Schnitzer vom Start ihrer Karriere. „Zum Beispiel standen wir bei unserem ersten Dreh am Rand außerhalb des Bildes und hatten eine sehr gute Einstellung – bis der Darsteller in unsere Richtung kam, die Kamera mitschwenkte und wir plötzlich alle mit im Bild waren. Das rauszuschneiden war dann wirklich schwer“, erzählt Elias und lacht. Das Medium Film gibt den Freunden viele Möglichkeiten, sich künstlerisch auszuprobieren. Die regelmäßige Teilnahme am „jugend creativ“-Wettbewerb und vor allem die Workshops während der Bundespreisträgerakademie, bei denen die Teilnehmer eine Woche lang miteinander und mit Experten arbeiten, haben bei Elias die Lust am Produzieren von Filmen vertieft. Das könnte er sich auch beruflich vorstellen: 2Das Filmemachen lässt einen sehr viel lernen, gerade auch über sich selbst. Man entwickelt sich weiter, vor allem in Sachen Organisation. Wenn dann zum Beispiel der Computer abstürzt und man nicht gespeichert hat. Sowas passiert einem schon mal, aber aus solchen Fehlern lernt man“, erzählt Elias.
Bald erstes Musikvideo
Anfang August 2019 war Elias mit seinem Team dann zum dritten Mal zur Preisträgerakademie an der Ostsee. Zusammen mit ihm konnten die rund 54 Preisträgerinnen und Preisträger des Bundeswettbewerbes eine Woche in Workshops ihre künstlerischen Fähigkeiten vertiefen. Egal ob Malerei, Fotografie, Trick- oder Spielfilm, für alle Bereiche waren Expertinnen und Experten mit auf dem Scheersberg. „Die ganze Akademie ist immer sehr interessant und abwechslungsreich“, sagt Elias.
Auch beim 50. Jugendwettbewerb möchte Elias mit seinen Freunden mitmachen. „Viele denken sich: Ich male ja eigentlich ganz gerne. Oder: Ich würde schon mal gerne einen Film drehen. Und dann kommen sie nie dazu. Der Wettbewerb ist dafür ein guter Rahmen, er motiviert und inspiriert einen.“ Doch nicht nur für den Internationalen Jugendwettbewerb „jugend creativ“ machen Elias und seine Freunde Filme. Für einen Schulkameraden werden sie bald ein Musikvideo drehen. Und in ihrer Schule ist das Filmemachen sogar zum Wahlfach in der Oberstufe geworden.
„Nehmt euch Zeit!“
Für alle, die im kommenden Jahr auch Kurzfilm beim Wettbewerb einreichen wollen, hat Elias noch einen Tipp: „Nehmt euch genug Zeit! Versucht wirklich euer Bestes zu geben. Mit einem Film kann man eventuell viel erreichen. Und, ganz wichtig: Lasst euch nicht entmutigen, wenn mal etwas nicht gleich funktioniert!“